Wladimir Prib hatte 1997 die Idee einen Ort ins Leben zu rufen, an dem Künstler der Bereiche Architektur, Malerei, Theater und Tanz sich treffen und zusammenarbeiten, sowie die Verbindung von Kunst und Bildung ermöglicht wird. Ein weiterer zentraler Gedanke war die integrative Funktion der Kunst und des Künstlers in der Gesellschaft zu fördern.
Die Idee manifestierte sich in der Gründung des Projektraums mit dem damaligen Namen Kunst-Tanz-Theater Studioatelier mit der Unterstützung der Tänzerin und Tanzpädagogin Conny Hege in Berlin Prenzlauerberg. Während der zwölfjährigen Zusammenarbeit von 1997 bis 2009 konzentrierte sich die spartenübergreifende Arbeit auf die Verbindung von Kunst und Tanz bzw. Bewegung. Weitere Schwerpunkte lagen auf der interdisziplinären Arbeit innerhalb der Bildenden Kunst sowie deren pädagogischer Vermittlung. Aus diesem Grund wurde der Projektraum in „Mal- und Zeichenschule Wladimir Prib“ umbenannt, wobei die Unterrichtstätigkeit sein Fortbestehen sichert und die Durchführung von unabhängigen Projekten ermöglicht.
Seit 2004 ist auch Wladimir Prib’s Tochter Ulrike Prib in der Konzeption und Durchführung von Projekten, Workshops und im regulären Unterricht aktiv tätig. Sie bereichert das Spektrum der Schule durch die Verbindung von Bildender Kunst mit der japanischen Schwertkampfkunst Iaido im Unterricht mit Kindern, durch Kontakte zu Lehrenden, Studierenden und Absolventen der Berliner Kunsthochschulen, durch ihre eigene Teilnahme an einem Großteil der Aktivitäten und damit verbunden, durch ihre eigene künstlerische Arbeit.
Im Jahr 2006 wurde ein zweiter größerer Projektraum in Berlin Schöneberg gegründet, da der Raum in Prenzlauerberg zu klein geworden war um Bibliothek und die Kinderkunstsammlung zu beherbergen, sowie adäquat zur Grundidee spartenübergreifend und interdisziplinär arbeiten zu können. Seit 2014 wurden beide Standorte in neuen Räumen in Berin-Mitte vereint.
Nach mehreren durchlaufenen und überstandenen Wachstumsphasen ist die Mal- und Zeichenschule ein lebendig pulsierender Kunst-Raum geworden, über dessen räumliche Grenzen hinaus künstlerische Projekte und Bündnisse dutzende von Menschen zu einer Gemeinschaft vereinen.
Wir bieten einen schützenden Rahmen für neue Ideen, und betreiben künstlerische Grundlagenforschung. Wir werfen Fragen zur Beziehung zwischen Kunst und Gesellschaft auf und hinterfragen kritisch bestehende Konzepte. Unsere Vision ist es durch die Künste und ihre Verbindung miteinander eine alternative Form des Zusammenlebens zu schaffen, ein Gesamtkunstwerk, das getragen wird durch gemeinsame Ziele und Ideen.
In der Kunst haben Konkurrenzkampf und die Befriedigung von Bedürfnissen des Marktes nichts zu suchen. Sie ist ein Weg zur Gemeinschaft und ein unabhängiges Reflektionsorgan der Gesellschaft, in der wir auch der Kinderkunst eine wichtige Rolle zuordnen. Wir praktizieren und thematisieren Kunst in diesem Sinne, aber auch als persönlichen Weg der Identitätsfindung und im Verhältnis zur Bildung.