Thema: REPETITION
18. - 26. Juni 2022
Ablauf
- Sa. 18.06
16.30 - 18.30 Mal-Gesang-Ritual mit Alena und Goloka
18.30 Picknick/Abendbrot/Gespräch. Danach freie Arbeit
- So. 19.06
10.00 Treffen und Arbeit in der Malschule.
- Mo. 20.06
10.00-15.00/19.00-22.00 Treffen und Arbeit in der Malschule
- Di. 21.06.
10.00-15.00 Treffen und Arbeit in der Malschule
- Mi./Do./Fr.
10.00-15.00/19.00-22.00 Treffen und Arbeit in der Malschule
- Sa. 25.06. – So. 26.06.
11.00 - 11.00 24-Stunden Session
Zum Thema
Repetition ist eine Übung, eine absichtliche, bewusste Wiederholung zu beginnen. Sie hat eine Verbesserung, eine Vertiefung, eine Verinnerlichung zum Ziel, durch die am Ende die Grenzen zwischen dem Übenden und dem Übungsgegenstand schmelzen.
Dieses Schmelzen der Grenze ist das Ziel der Repetition, die in der Eins-Werdung zwischen der Tat und dem Ausübenden mündet. Die Repetition, die dieses Schmelzen realisiert, nennen wir Wiederholung. Der Gegenstand der Übung ist dabei austauschbar. Dieser ist nur das Mittel um eine Wiederholung, die immer eine Vergegenwärtigung des eigenen Selbst darstellt, zu realisieren. Deswegen wird in der Ausschreibung des Projektes immer betont, das es unwichtig ist, was man tut, ob man tanzt, malt, Tee kocht usw. Es kommt darauf an, wieman es macht.
Diese Art von Wiederholung ist die Voraussetzung für alles Werden. Alles was da ist, ist durch diese Art von Wiederholung entstanden und wird durch sie in ihrem So-Sein gehalten. In ihr ist die Kommunikation von allem mit allem begründet.
Repetition ist eine Übung in der Wiedererinnerung. Eine Übung, durch die man in die Geheimnisse der Zeit eindringt: Mit dem Fortschritt der Übung verändert sich ihre Zeitlichkeit. Jeder Verbesserung und Vertiefung entspricht eine neue Zeitqualität, ein neuer Grad der Eins-Werdung zwischen der Übung und dem Übenden.
Schöpfung kann man sich als unaufhörliche Wiederholung vorstellen. Als ständigen Prozess der Erneuerung, der Abstimmung zwischen der Form und dem Inhalt, als einen Prozess, der den Zusammenhang mit dem Urgrund immer wieder herstellt und aufrechterhält.
Seinem Wesen nach ist das Bild eine Wiederholung, ein Zwiegespräch zwischen dem Raum und der Zeit, das durch die Form zum Ausdruck kommt. Die schöpferische Kraft der Kunst äußert sich in dem Potenzial, dem Raum eine Form zu geben, die den zeitlichen Zusammenhang visuell wahrnehmbar macht.
Einerseits ist Repetition als Thema des Kunstprojektes eine Übung in der Selbsterinnerung. Anderseits verleiht sie dem Prozess der Kunstproduktion den nötigen Übungscharakter. Außerdem lädt Repetition dazu ein, auf alles, was sich scheinbar wiederholt, genauer zu schauen: Zwischen Wiederholung und Repetition unterscheiden zu lernen.
Repetition ist ein Verfahren, bei dem man sich dem Verständnis der Kreisbewegung nähert.
Repetition-Picnic ist eine Art Tischrunde an der die „Ichs“ aus allen vergangener Zeiten mit am Tisch sitzen. Mit jedem kann man ins Gespräch kommen. Aber aus irgendeinem Grund zieht eins von diesen vielen Ichs die Aufmerksamkeit auf sich. Es findet ein Gespräch, ein Austausch statt.
Repetition kann man als ein Verfahren der Distanzüberwindung denken, in dem der damals, in der Vergangenheit verborgene Teil von dem Ich ganz oder teilweise ins Bewusstsein kommt und sich als Teil des jetzigen Ich-Territorium endgültig erschließt.
In diesem Workshop kann versucht werden, ein noch unbewusstes Ich-Territorium aus früheren Zeiten durch ein Gespräch, einen Austausch, eine gemeinsame Arbeit, durch Repetition dieses Territoriums endgültig an das heutige Ich anzuschließen.
Unkostenbeitrag: 50€ voll / 30€ ermäßigt.
Anmeldung: per Email an post@kunstschule-prib.de